3. Etappe: Chiles Norden (Atacamawüste)

vom 30.03. bis 03.04.2012

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Montag, 2. April - Ausflug in Richtung El Tatio mit Wanderungen in der eindrucksvollen Höhenregion

Mit unserem Leihwagen fuhren wir Richtung El Tatio. Der erste Teil der Strecke entsprach der des Ausfluges vom Vortag mit der kleinen Reisegruppe. Auf dem Weg in die Berge hielten wir an verschiedenen Stellen an. Die karge Landschaft zeigte sich mancherorts mit einem blau blühenden Teppich überzogen. Es hatte vor wenigen Wochen intensiv in der Atacamawüste geregnet.

Am Rio Porifica blühten hohe Gräser. Interessant waren auch die typischen Säulenkakteen, die mitten in der Landschaft standen. Diese baumartigen Cordon Kakteeen können bis zu 12 m hoch wachsen. Leider konnten wir nicht in den Thermen von Puratima baden. Als wir dort ankamen, war das Bad geschlossen. Das auf einer Höhe von 3 500 m liegende Bad wurde bei den extremen Regenfällen so stark beschädigt, dass es vorübergehend geschlossen werden musste.

Das Wandern auf 3 500 m Höhe machte uns nichts aus. Unterwegs beobachteten wir eine ganze Herde Guanakos, die neugierig unser Auto in Augenschein nahmen. Wenn man einen gewissen Abstand hält, verhalten sich die Tiere nicht ängstlich. Wir beobachteten auch mehrer Kleine beim Säugen. Guanakos sind die wilde Stammform des domestizierten Lamas. Sie leben im westlichen und südlichen Südamerika bis in Höhen von 4 000 m und erreichen eine Schulterhöhe bis 120 cm.

Wir stoppten am Fotopoint Guatin und wanderten zu einem See, an dem wir verschiedenartige Wasservögel beobachten konnten. Außerdem begegneten wir einer großen Alpakaherde, die nach Ansprache so dicht heran kamen und wir ängstlich wurden, weil wir ihre Gewohnheiten nicht kannten. Im Nachhinein hatten wir erfahren, dass sie gestreichelt werden wollten. Sie folgten uns sogar ein Stück. Alpakas sind eine domestizierte Kamelform, die aus Südamerika stammt und hauptsächlich wegen der herrlichen Wolle gezüchtet werden.

Wir wanderten einen Kammweg und blickten zurück in ein langes Tal. Die Landschaft war zwar ziemlich karg, aber sehr schön. Weil kein Ende des Weges abzusehen war, entschieden wir uns umzukehren. Trotz desselben Weges war der Blick auf dem Rückweg wieder ganz anders.

Zu dicht sollte man nicht an das Wasser eines Sees gehen. Ich zog eine Lehre daraus, ich blieb mit einem Fuß samt Schuh im Schlamm stecken. Zum Glück konnte ich die schnell getrocknete helle Erde relativ gut vom Schuh und Bein entfernen.

Am Abend aßen wir nur Brot mit Obst und Gemüse, das wir uns an einem Gemüsestand frisch besorgt hatten, u. a auch Rocoto. Die Warnung des Händlers, dass dieser sehr scharf sei, nahmen wir nicht ganz ernst. Der Rocoto war aber so scharf, dass ich kurzzeitig Kreislaufprobleme bekam. Nach einer halben Stunde war ich wieder fit.

Annette und Karl-Heinz Bücke
31.03.2013