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Krankenpflege des Findelkindes, Aufzucht und Auswildern

Unser Igelkind haben wir am 18. Dezember 1998 gefunden, es wog nur 250 g und war krank.

Mäcki in der Küche

Mit tierärztlicher Behandlung und ständiger Pflege wuchs das Igelkind zu einem gesunden Igel heran, den wir Mäcki nannten. Er hatte immer guten Appetit auf Igelfutter.

Der Igel hatte durch die medizinische Versorgung keine Milben und Flöhe mehr und konnte bei uns in der Küche bleiben. Wir hatten zwei Kästen aus Plaste zusammengestellt. Die Innenwände hatten eine Öffnung als Durchgang. Eine Kiste war zu klein und eine größere stand nicht zu Verfügung. Eine leichte Abdeckung aus eingerahmtem Maschendraht genügte nicht. Nach zwei nächtlichen Spaziergängen durch die Wohnung beschwerten wir die Abdeckung mit einem Stein.

Igel können sich gut an einen täglichen Rhytmus gewöhnen und melden sich zu den Nahrungszeiten.

Übrigens ist eine Igelpflege sehr zeitaufwendig.

Bemerkenswert war, daß Mäcki die Futterschälchen ineinander steckte. Allerdings darf man keine für uns gewohnte Sauberkeit erwarten. So waren die Schälchen auch manchmal mit Exkrementen verschmutz.

Auch nach einigen Jahren (Zufütterung im Frühjahr und Herbst mit Igelfutter und Rosinen) beobachteten wir, daß Mäcki im Garten die Schälchen nach der Malzeit schräg aufstellte: Gebt mir wieder Futter!

am Igelhaus

Einmal suchten wir das Futterschälchen, es war etwa einen Meter weiter oben an unserem Hang. Mäcki gab damit zu verstehen: Gebt mir kein Futter mehr, ich will schlafen! Unmittelbar danach begann er seinen Winterschlaf.

Wir sind uns sicher, diese Verhaltensweisen richtig verstanden zu haben. Vielleicht können Igel auf ihren Namen hören. Doch sind wir da nicht ganz so sicher.

Ein Igel ist kein "einfaches Lebewesen", sondern empfinden Zuneigung ebenso angenehm wie andere Tiere. Im ersten Winter lag der Igel zwischen uns auf dem Sofa und ließ sich den Bauch kraulen. Igel werden also auch sehr zutraulich. Sie bleiben dennoch Wildtiere. Nach der Auswilderung war er von uns nicht abhängig und selbständig.

Die Auswilderung

Nach der Pflege und Aufzucht im Haus ist eine Vorbereitungszeit auf die Natur erforderlich. Wir bauten deshalb einen Freilauf mit Haus als Unterschlupf im Garten auf. Der Auslauf war etwa 1 m mal 2.5 m groß, aus dichtem Maschdraht, den wir etwa 10 cm tief in den Erdboden eingruben. Igel können sonst einen Ausgang graben. In diesem Auslauf lebte er einige Wochen. So konnte er sich an die Natur gewöhnen, gefüttert wurde er weiterhin. Dann haben wir den Auslauf an einer Stelle geöffnet. Seitdem ist Mäcki ein freilebender und gesunder Igel.