Von Tirana aus fuhren wir zur Kleinstadt Kruja, die an einem Berghang des Skanderbeggebirges liegt. Im Mittelalter war Kruja ein wichtiges Handelszentrum mit einer Festung, die von dem Adelsgeschlecht Kastriota bewohnt wurde.
Georg Kastriota (Gjergj Kastrioti) war ein militärischer Befehlshaber, der für seinen Widerstand gegen die Osmanen in der Mitte der 1400er Jahren berühmt wurde. Bekannt und verehrt ist er bis heute als Skanderbeg, einem vom Sultan verliehenen Ehrentitel.

Die Burg von 1190 auf einem felsigen Hügel hat einen Umfang von 804 Metern. Kurz vor dem Zentrum sieht man die typische Reiterstatue von Skanderbeg.

In Kruja leben 12 000 Menschen, und den Eingang der Stadt bildet eine restaurierte Basarstraße. Die kleinen Holzläden und das Kopfsteinpflaster vermitteln den Eindruck einer osmanischen Kleinstadt.

Wir besuchten auf der mittelalterlichen Burg das 1982 eröffnete Skanderbeg-Museum (Nationalmuseum).
Am Eingang des Skanderbeg-Museums steht eine riesige Figurengruppe aus Beton, die zeigt, welche historische Größe Skanderbeg und seiner Begleiter in der albanischen Geschichte einnehmen. Das Museum wurde von der Tochter des Diktators Hoxha konzipiert, die als Architektin arbeitete und mit Politik nichts zu tun hatte. Der Nationalheld Skanderbeg hat alle Albaner geeint.

Von der Festung Kruja bieten sich tolle Blicke, bei schönem Wetter bis zur Adria im Westen.

Das Menü in einem Slow-Food-Restaurant in der Nähe von Tirana war ein besonderes Erlebnis. Zum ersten Mal aßen wir Ziegenfleisch. Fast alle Lebensmittel für das typisch albanische Viergängemenü stammen aus dem zugehörigen Bio-Bauernhof.