Hammerfest

Wie bereits vor zwei Tagen hatten wir morgens einen kurzen Verladestopp im Fischerort Havøysund.

Das Stadtzentrum von Hammerfest liegt auf der Insel Kvalø. Hier lebt der Großteil der knapp 10 000 Einwohner. Die nördlichste Stadt Europas und zumindest die größte nördlichste Stadt der Welt (70,7° nördliche Breite) wird seit 1893 täglich sowohl nord- als auch südgehend von den Hurtigrutenschiffen angefahren. Hammerfest liegt etwa auf demselben Breitengrad wie die nördlichsten Teile Sibiriens und Alaskas. 1891 bekam Hammerfest wegen der langen Dunkelheit die erste elektrische Straßenbeleuchtung Norwegens.

Der einstige Handelsplatz erhielt 1789 Stadtrechte und ist heute einer der größten norwegischen Hochseefischereiflotten-Standorte. Durch den Bau einer modernen Erdgasverflüssigungsanlage auf der Insel Melkøya erlebte die Stadt in den vergangenen Jahren einen großen wirtschaftlichen Aufschwung. Weithin konnten wir vom Schiff aus die hell erleuchtete Insel sehen.

Das moderne Stadtbild resultiert daraus, dass Hammerfest im zweiten Weltkrieg als deutscher Flottenstützpunkt im Winter 1944/45 so stark zerstört wurde, dass so gut wie nichts übrig geblieben war.

Wir stiegen auf den 80 Meter hohen Aussichtspunkt Salem, der sich oberhalb des Stadtzentrums befindet. Von dort hatten wir einen sehr schönen Blick auf die Barentssee, auf Hammerfest, unser Schiff im Hafen sowie auf den Seiland Nationalpark mit den hohen Berggipfeln.

Die Stadt ist voller Leben, dazu tragen die vielen ansprechend hell dekorierten Geschäfte bei. Eisbären gehören zur Schaufensterdekoration ebenso wie die zu unserer Reisezeit aktuelle Weihnachtsdekoration. Der Mythos, Eisbären würden durch die Straßen Norwegens ziehen, hat seinen Ursprung in Hammerfest.

Die modern gestaltete evangelisch-lutherische Kirche wurde 1961 geweiht. Das Dreieck als Stilelement ist in ihrer kompletten Gestaltung erkennbar. Es erinnert an die traditionellen Fischtrockengestelle, die zur Stockfischherstellung noch heute Verwendung finden.

Auch die Orgel, die 2010 erschaffen wurde, spiegelt die Dreiecks-Architektur der Kirche wider. Sie verfügt über 1 782 Pfeifen. Die Holzschnitzereien an der Orgelempore, die von einem lokalen Künstlerehepaar geschaffen wurden, zeigen unter anderem die alten Hammerfester Kirchen. Schöne Glasmosaike zieren die Wand hinter dem Altar, die hintere Kirchenwand und auch die dreieckigen Kirchenfenster.

Hammerfest verabschiedete sich von uns mittags um 12:45 Uhr mit einem beeindruckenden Abendrot.

In Øksfjord legten wir nur kurz an.

10.12.2018