Die Fahrt von Essaouira nach Marrakesch war 170 km lang.

Die weltweit einzige Region in der Argan-Bäume gedeihen, umfasst ein etwa 80.000 Hektar großes Gebiet an der südlichen Atlantikküste im marokkanischen Südwesten. Seit Urzeiten sammeln Berberfrauen Argan-Früchte.

Unterwegs sahen wir Arganbäume, die auch Ziegenbäume genannt werden, da auf ihnen trotz Stacheln gern Ziegen klettern. Diese Bäume können mehrere hundert Jahre alt werden.

Die Ernte ist wegen der Dornen schwierig, schütteln ist nicht möglich. Deshalb werden Ziegen eingesetzt. Sie lieben die leckeren Argan-Früchte und klettern auf die Bäume, um sie zu fressen. So ernten sie ganze Bäume in wenigen Tagen geschickt ab, ohne sich an den Dornen zu verletzen. Da die Kerne der Früchte unverdaulich sind, scheiden die Ziegen sie unversehrt wieder aus. Dann kann die Verarbeitung zu Öl beginnen.

Unser erster Stopp war der Besuch einer Frauenkooperative. Dort erfuhren wir alles für uns Wissenswerte über das Arganöl und deren Herstellung. Das Luxusöl, das auch als „marokkanisches Gold“ bezeichnet wird, kann sowohl zu Herstellung von Speisen als auch für kosmetische Produkte verwendet werden.

Das Arganöl wird ausschließlich im Südwesten Marokkos gewonnen. Traditionsgemäß liegt die Herstellung in den Händen der Frauen, die die reifen Früchte aufsammeln und binnen 24 Stunden verarbeiten müssen. Deshalb zählt dieses Luxusöl zu den wertvollsten Ölen der Welt, zumal für 1 Liter Öl zwischen 30 und 50 kg Früchte verarbeitet werden müssen.

Dabei werden die harten Kerne vom Fruchtfleisch gelöst und danach mit Steinen ausgeklopft, so dass die darin enthaltenen Mandeln (Samenblättchen) entfernt werden. Anschließend werden sie mit einer Stein-oder Metallmühle unter Zugabe von Wasser zermahlen. Der Brei wird so lange von Hand gerührt und geknetet, bis das Öl in einem kleinen Rinnsal aus der Masse austritt.

Für Verwendung als Speiseöl werden die Mandeln geröstet, für die Kosmetik werden sie ungeröstet verwendet. Das Öl enthält sehr viel Vitamin E.

Marrakesch mit knapp 1,5 Millionen Einwohnern liegt im Südwesten Marokkos in einer Ebene des Hohen Atlasgebirges. Die Stadt liegt 450 m ü.d.M. und zählt zu den vier Königsstädten des Landes.

Der Name stammt aus der Sprache der Berber (ein Zweig der afroasiatischen Sprache) und bedeutet eventuell „Das Land Gottes“.

Bereits aus dem Bus bekamen wir den ersten Eindruck von Marrakesch, auch der Blick vom zentral gelegenen Hotel war interessant.

Nach der Übernahme unserer Hotelzimmer fuhren wir zu den Majorelle Gärten.
In der Oase mitten in der Stadt gedeihen Pflanzen aus allen Kontinenten. In diesen Gärten liegt auch ein kleines Berbermuseum. Die Farbe der Berber ist übrigens rot.

Für uns war eine Körpererneuerung im Hammam de la Rose gebucht worden. Von unserer kleinen Gruppe besuchten die meisten dieses Bad.

Der elegante Hammam liegt im Herzen der Medina von Marrakesch. In dem gehobenen Hammam genossen wir zusammen Dampfbäder in einem runden fast dunklen hohen Baderaum mit dem runden Wasserbehälter in der Mitte und bekamen individuell traditionelle Spa- und Massageanwendungen. Wir fühlten uns danach alle sehr wohl und konnten in Ruhe unser Dinner im Hotel genießen.