Lissabon

Von Cartagena nach Lissabon legte die MS Artania 561 Seemeilen (rund 1 038 km) zurück. Dazwischen lag ein Seetag.

Die MS Artania erreichte morgens Lissabon, die Hauptstadt Portugals. Die zugleich größte Stadt Portugals mit reichlich 500 000 Einwohnern liegt 25 km landeinwärts an der Flussmündung des 1 110 km langen Tejo an der Atlantikküste der Iberischen Halbinsel. Vom Ufer aus steigt sie stufenförmig an mehreren Hügeln empor. In Lissabon gibt es hohe Hügel und tiefe Taleinschnitte. Die höchste Erhebung im Stadtgebiet erreicht 226 Meter. Die Stadt hat sich lange Zeit nur am Tejo entlang entfaltet. Seit dem 20. Jahrhundert breitet sich die Hauptstadt ständig landeinwärts aus.

Lissabons Geschichte reicht bis 1000 Jahre v. Chr. Zurück. Die Phönizier gründeten vermutlich an der Stelle des heutigen Stadtgebietes die ersten Stützpunkte. Im 13. Jahrhundert wurde Lissabon mit dem Sitz des ersten Königs Portugals christlich. Es entstanden viele Kirchen. Heute sind 84,5 Prozent der Bevölkerung katholisch.

Wir hatten einen Ausflug gebucht: Lissabon mit Altstadtrundgang

Lissabon ist die Hauptstadt der Kacheln in Europa. Die Häuser mit den bunt verkleideten Kacheln der arabischen Kachelkunst zum Schutz vor der Sommerhitze gefielen uns gut.
Auf dem Weg zur Burg passierten wir zunächst Catedral Sé Patraecal. Die Hauptkirche ist zugleich die älteste Kirche der Stadt Lissabon, deren Bau 1147 begann. Durch ein Erdbeben 1344 wurde die Kathedrale beschädigt, und 1380 wurde die westliche Fassade im Stil der Romanik errichtet.
Unmittelbar an dieser als Nationaldenkmal eingestuften Kirche fährt die traditionelle Staßenbahn vorbei. Die Straßenbahn existiert seit 1873 in Lissabon und ist wegen ihres teilweise historischen Fahrzeugparks und der interessanten, abwechslungsreichen Streckenführung durch die schmalen, steilen und kurvigen Gassen der Altstadt vor allem bei Touristen sehr beliebt.

In der Nachbarschaft zur Kathedrale befindet sich eine weitere Sehenswürdigkeit, die barocke Kirche des Heiligen Antonius. Die römisch-katholische Kirche wurde 1195 an der Stelle errichtet, an der das Geburtshaus des Heiligen Antonius von Lissabon gestanden haben soll.

Vorbei am ehemailgen Gefängnis und der Kriminalpolizeisdchule auf dem Weg zur Burg gelangten wir zur kleinen St. Luciakirche mit dem Malteserkreuz auf dem gleichnamigen Platz. Hier ist auch ein toller Aussichtspunkt.

Wir spazierten bis zur Burg Castelo de Sao Jorge (Burg St. Georg). Die Festungsanlage und Burgruine war bis ins 16. Jahrhundert als Königsburg bewohnt. Beim großen Erdbeben 1755 wurde die Burg zerstört, die Anlage ist aber nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten in gutem Zustand.
Die Burg liegt 110 m hoch im Stadtteil Santa Cruz. Von der Anlage bot sich ein weitläufiger Blick auf die Stadt und links 14 km westlich von der Stadt die Tejomündung.

Auf dem Rückweg durch die engen Gassen der Altstadt sahen wir auch die zweitürmige St. Michaelskirche.

Unser nächstes Ziel war das Hieronymus-Kloster (Mosteiro dos Jerónimos) im Stadtteil Belém. Das Kloster im Manuelinischen Baustil, einer portugiesischen Variante der Spätgotik, wurde 1983 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Der Grundstein für das beeindruckende 300 Meter lange Bauwerk mit der reich verzierten Kalksteinfassade wurde 1502 gelegt. Davor befindet sich eine weitläufige Parkanlage.
Neben den Königsgräbern befindet sich im Kloster auch die Grabstätte des bekannten Seefahrers Vasco da Gama.

Beeindruckend ist auch der Kreuzgang im Kloster.

Unser nächster Stopp war der Torre de Belém (Turm von Belém) am rechten Ufer des Tejo unweit des Klosters, der zu dessen Verteidigung dienete. Er gehört zu den Wahrzeichen Lissabons und zählt zu den wenigen bedeutenden Bauwerken im manuelinischen Stil, die das schwere Erdbeben von 1755 überstanden haben.

Der letzte Stopp war am Denkmal der Seefahrer bzw der Entdeckungen ebenfalls am Tejo-Ufer. Es wurde 1960 zum 500. Todestag von Heinrich, dem Seefahrer gebaut aus Kalkstein errichtet. Das Denkmal ist 56 Meter hoch.
Von dem Platz am Denkmal sahen wir im der Ferne die Westbrücke im Stadtteil Alcântara, dem beliebten Ausgehviertel am Tejo. Die Westbrücke hat Ähnlichkeit mit der Golden Gate Bridge in San Francisso.
Nach dem Auslaufen unseres Schiffes konnten wir die Brücke noch deutlicher sehen.

Am Nachmittag erkundeten wir Lissabon auf eigene Faust.

Wir besuchten nochmals die Altstadt Alfama und auch die geschäftigsten Viertel der Stadt. Dabei gelangten wir u.a. an den Platz Rossio, einem der drei wichtigsten Plätze Lissabons. Der langgezogene Platz aus dem 18. Jahrhundert wurde mit schwarz-weißen calcada Mosaikpflastersteinen in Wellenform ausgelegt. In der Mitte des Platzes Rossio stehen ein Denkmal von Peter IV. von Bregenz, an den Enden jeweils ein ansehnlicher Springbrunnen.

27.09.2019