Torquay/ England

Von Leixões bis Torquay legte die MS Artania 154 Seemeilen (rund 285 km) zurück. Dazwischen lag ein Tag auf See.

Torquay an der englischen Riviera war kurzfristiger Ersatz für das urspünglische Ziel Falmouth an der Südküste Cornwalls. Der etwa 30 km lange Küstenstreifen mit den Seebädern Torquay und Paignton und 20 Stränden ist eines der beliebtesten touristischen Ziele Großbritanniens. In Torquay lagen wir auf Reede am Tenderpier Beacon Quay nahe am Stadtzentrum. In und um Torquay wurden diverse Szenen von Rosamunde-Pilcher-Filmen gedreht.

Die knapp 50 000 Einwohner zählende Stadt wurde in hügeliger Landschaft durch das Anlegen von Terrassen an den steilen Hängen errichtet.
Der Bau von hellen, südländisch wirkenden Häusern und das sehr milde Klima haben nichts mit der verbreiteten Vorstellung über das nasse und nebelige England zu tun. Weil im Winter kaum Frost vorkommt, können viele Palmen in Gärten und Parks gedeihen, und man fühlt sich tatsächlich in südlichen Gefilden.
Die Bebauung entstand Anfang des 19. Jahrhunderts mit einem Hafen während des napoleonischen Krieges und dem Bau von Villen durch die Offiziere der Flotte.

Ein schnelles Bevölkerungswachstum führte zum Bau einer Kapelle, auf dem Gelände der heutigen St. Johanneskirche. Zwischen 1823 und 1885 wurde die jetzige St. Johanneskirche um die kleine Kapelle herum errichtet. Das Baumaterial wurde aus dem Felsen dahinter herausgeschlagen. Der Kirchturm ist von weither sichtbar und ähnelt Kirchtürmen der Normandie.
Wir stiegen treppauf und besichtigten die St. Johanneskirche von innen. Hier waren wir erfreut, dass wir freundlich bergrüßt und sogar ein Infoblatt auf deutsch erhielten.

Ungewönlicherweise hat die Kirche zwei Taufbecken. Die Säulen wurden aus örtlichem Marmor geschaffen.
Weil die Kirche so dicht an der Steilwand des Felsens liegt, wurden in die Nordmauer anstelle von Fenstern wertvolle Mosaiken aus Venezien eingearbeitet. Sie zeigen sechs Szenen aus dem Leben von Johannes.

Nach der Kirchbesichtigung gelangten wir zu dem aus hellem Stein gebauten Rathaus. Die Einkaufsstraße wirkt sehr gepflegt und gemütlich.

In Strandnähe sind wunderschöne Parks angelegt.

Durch Grünanlagen und an der Straße wanderten wir zum benachbarten Ort Paignton.

Bis zum 19. Jahrhundert war Paignton ein Fischerdorf, heute hat die Hafenstadt ähnlich wie Torquay knapp 50 000 Einwohner und lebt vom Tourismus.

Tenderboote für die Rückfahrt zu dem auf Reede liegenden Schiff standen immer zur Verfügung.

20.10.2019